Zwei Jahre nach dem russischen Angriffskrieg: Ein Gewerkschafter berichtet aus der Ukraine

 

Vortrag und Gespräch mit dem NPGU-Gewerkschafter Jurij Samojlov aus Krivij Rih (Ukraine)
Mittwoch, 28. Februar 2024, um 18:30 Uhr in Bremen, im Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung in der Bremer Altstadt – Wir bitten um Anmeldung!

Jurij Petrovitch Samojlov kommt aus der Stadt Krivij Rih in der südlichen Ostukraine. Jurij ist Mitgründer der NPGU, der unabhängigen Gewerkschaft der Berg- und Metallarbeiter dieser Region mit ihren reichen Erzvorkommen. Die NPGU in Krivij Rih ist auch Mitglied des Bundes Freier Gewerkschaften der Ukraine (KVPU) und hat mehrere hundert Mitglieder in Unternehmen wie ArcelorMittal, das ein Stahlwerk in der Stadt hat.

Ein Großteil der Arbeiter ist einberufen worden und kämpft an der Front. Auch Jurijs Sohn und sein Enkel leisten dort Widerstand gegen die russische Invasions-Armee – wie auch fast eine Million Arbeiter und Werktätige nun seit zwei Jahren – seit dem 24. Februar 2022. Sie wehren sich mit aller Kraft gegen die Invasion und Besetzung ihres Landes durch die Militärmaschine des Diktators Putin.

Es handelt sich um einen imperialistischen Krieg. Der Kreml-Kapitalismus will die ökonomischen und natürlichen Ressourcen der Ukraine kontrollieren. Er will die ukrainischen Arbeitskräfte seinem Diktat unterwerfen. Nebenbei soll die ukrainische Bevölkerung wie schon unter Stalin neokolonial russifiziert werden. Für den russischen Imperialismus ist der Krieg gegen die Ukraine der absolut wichtige Eckstein im Rahmen seines außenpolitischen Weltprogramms. Russland und China streben gemeinsam an, die Hegemonie des Westens mit einem kulturell-autoritären Gegenmodell und einer multipolaren Weltordnung aus den Angeln zu heben.

Tausende von Fake News dienen dazu, die kriminelle Dimension dieser Invasion zu übertünchen. Täglich wird die russischen Bevölkerung mit einer Gehirnwäsche im Fernsehen und in den sozialen Medien überzogen. Trotzdem will die Mehrheit des russischen Volkes diesen Krieg nicht. Die meisten Menschen in Russland lehnen es ab, Helfer:innen eines Dauermassakers zu sein. Sie sind zu zehntausenden aus Russland ausgewandert, sie fliehen und weigern sich, als "Kanonenfutter" in den Diensten des KGB-Regimes verheizt zu werden oder völlig zu verstummen. Sie versammeln sich trotz aller Repressionen gegen den Krieg, nicht zuletzt gegen die Ermordung von Oppositionellen wie Nawalny.

Wir laden ein, mehr über diesen Krieg aus dem Lande selbst zu erfahren und rufen dazu auf, die Ukrainerinnen und Ukrainer zu unterstützen, die trotz der ungeheuren Opfer widerstehen.

Die Veranstaltung findet in russischer und deutscher Sprache statt. Der Veranstaltungsort ist leider nicht barrierefrei.

Anmeldung:
Wegen begrenzten Plätzen bitten wir um Anmeldung an folgende Mailadresse:
jourfixe@rosa-luxemburg.com.

Veranstalter:innen:
Unterstützungskomitee Bremen, Unterstützungskomitee für die NPGU in Bremen, Rosa-Luxemburg-Initiative – Rosa-Luxemburg-Stiftung Bremen

Der Flyer zur Veranstaltung als PDF zum Download: 240228 NPGU-Veranstaltung.

 

 

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